Einwendung gegen den geplanten Surfpark in der Tageserholungsstätte „Unten im Bruch" am Elfrather See in Krefeld
Sehr geehrte Damen und Herren,
die BUND — Kreisgruppe Krefeld hat heute ihre Einwendung gegen die Planung eines Surfparks in der Tageserholungsstätte „Unten im Bruch" am Elfrather See beim Planungsamt Krefeld abgegeben. Nach Lektüre der offengelegten Verfahrensunterlagen hat sie mit zahlreichen Einwendungen zu 25 Themenbereichen auf 26 Seiten ihre Ablehnung begründet.
Diese beziehen sich v.a. auf folgende Umwelt- und Klimaauswirkungen des geplanten
Surfparks:
• Für dieses Vorhaben sollen mind. 290 Bäume - überwiegend aus den 80 er Jahren und unter Baumschutzsatzung stehend - gefällt werden. Es ist mit erheblichem Natur- und Artenschwund zu rechnen.
• Der hohe Energieverbrauch (mind. 2,3 GVVh für den Betrieb) für diese Anlage konterkariert das Klimaschutzkonzept der Stadt Krefeld so, dass die Bürgerinnen der Stadt dafür Energie einsparen bzw. 002-Abgabe bezahlen sollen.
• Der Wasserverbrauch (ca. 50.000 m 3/a) insbesondere in Hitze- und Trockenzeiten verringert die Grundwasserverfügbarkeit u.a. für die Landwirtschaft und die Trinkwassergewinnung zusätzlich zu den in diesem Gebiet ohnehin bereits genehmigten, hohen Wasserentnahmen.
• Der ursprüngliche Zweck dieser Tageserholungsstätte — Erholung und Ruhe für die Allgemeinheit/ Öffentlichkeit - wird durch den Lärm und das Licht von Surfbecken, Wellenmaschine und Skateranlage etc. dieser gewerblichen Anlage aufgehoben.
• Das Ziel der Renaturierung dieses ehemaligen Kiesabgrabungsgebietes - Schaffung eines Landschaftsschutzgebietes - wird aufgegeben, und weitere Fläche wird versiegelt, auf der kein Wasser mehr versickern kann. Insbesondere das Surfbecken — 3x so groß wie ein Fußballfeld - verschlingt jede Menge Beton und Stahl, um den heterogenen, instabilen Altlastenuntergrund auszugleichen.
• Der durch diese Planung verursachte Verkehr (bis zu 1800 Besucher/Tag) wird die gesamte Umgebung erheblich belasten wird, weswegen die Stadt die Straßen und Wege ausbauen, teilweise aber auch sperren will.
Auch wenn die Stadtverwaltung und Teile des Rates immer wieder neue Zielvorstellungen durchs Dorf jagen z.B. mit einem Masterplan Sport, heißt das noch lange nicht, dass die Krefelder Bürgerinnen diesem Vorhaben zustimmen.
Statt mit personalaufwendigen Veranstaltungen und Planungen „Leuchttürme" und „Alleinstellungsmerkmale" zu suchen, sollte die Stadtverwaltung Krefeld sich auf ihre Pflichtaufgaben konzentrieren und für den Erhalt der noch verbleibenden Natur, Ressourcen und Infrastruktur auch im Sinne des Klimaschutzes sorgen. Sonst könnte aus dem Leuchtturm schnell eine Blendgranate werden: nach kurzem Aufleuchten kommt tiefe Dunkelheit.
Die detaillierte Einwendung finden Sie hier.